"Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt."

Khalil Gibran (1883-1931)

Eberesche

Die Eberesche (Sorbus aucuparia) ist ein anspruchsloses Pioniergehölz, das in rauem Klima gut gedeiht. Durch die Samen, die von Vögeln weit getragen werden, siedelt sie sich sehr leicht auf Kahlflächen an und entwickelt sich schnell zu einem Baum oder Strauch, der 8 bis 12 Meter groß werden kann. Mit ihren in Rispen stehenden weißen Blüten im Frühjahr und den erbsengroßen orangeroten Beeren im Spätsommer verziert die Eberesche Landschaft und Gärten. Da die Früchte gern von Vögeln gefressen werden, hat die Eberesche ihren zweiten Namen „Vogelbeere“ bekommen. Auch bei Mäusen, Eichhörnchen, Siebenschläfern und anderen heimischen Säugetieren stehen die Beeren hoch im Kurs. Für den Menschen sind sie im rohen Zustand ungenießbar. Die enthaltene Parasorbinsäure reizt Magen und Darm, und kann, in größeren Mengen verzehrt, zu Erbrechen führen. Da der Geschmack aber so sauer und bitter ist, wird wer nur eine Vogelbeere „genossen“ hat, nicht unbedingt noch eine essen wollen. Sobald die Früchte gekocht werden, verwandelt sich die Parasorbinsäure in Sorbinsäure und kann somit keine Reizung mehr bewirken.

Die in Baumschulen kultivierte Mährische Eberesche (Sorbus aucuparia ‘Edulis‘) ist eine Varietät der Eberesche. Deren Früchte sind etwas größer und dunkler gefärbt und im Geschmack süßer als die der Ursprungsart.  Zusammen mit Äpfeln, Birnen oder Zwetschgen eingekocht ergeben sie ein leckeres und gesundes Kompott oder werden zu Marmelade verarbeitet. Der Vitamin C-Gehalt ist um ein Vielfaches höher als der von Zitronen.

Ursprünglich wurde aus Vogelbeeren Sorbit gewonnen, eine Zuckerart, die zum Süßen von Diabetikerlebensmitteln besonders gut geeignet ist. Gegenüber anderen Zuckerarten hat Sorbit den Vorteil, dass der Körper für die Verstoffwechselung kein Insulin benötigt. Heutzutage wird Sorbit meist aus Mais-und Weizenstärke hergestellt.


Nicht nur wegen der Beeren, auch aufgrund des hübschen  dunkelgrünen gefiederten Laubes, das sich im Herbst leuchtend verfärbt, ist ein Ebereschenbaum ein Hingucker im Garten. Die Blätter ähneln jenen der Esche (Fraxinus excelsior), es besteht jedoch keine Verwandtschaft.

Ebereschenblüten können im Mai/Juni gepflückt und – genauso wie die Holunderblüten – getrocknet und Hustenteemischungen beigefügt werden. Hier ein Rezept von Susanne Fischer-Rizzi:
2 Teile Königskerzenblüten
2 Teile Thymiankraut 1 Teil Ebereschenblüten
1 Teil Holunderblüten
1 Esslöffel der Mischung mit einem Becher Milch oder Getreidemilch kurz aufkochen lassen.
Ziehen lassen, abseihen und mit Honig süßen.


 

 

Rechtliche Hinweise:

Ich bin keine Ärztin oder Heilpraktikerin, stelle keine Diagnosen und gebe keine Heilversprechen ab. Eine Haftung für die Richtigkeit sämtlicher Angaben kann trotz aller Sorgfalt nicht übernommen werden. Die Wirkung der veröffentlichten Rezepte kann nicht garantiert werden, und die Anwendungen ersetzen keinen therapeutischen  Rat.